Wir kehren auf der Asphaltstraße zurück zur letzten Kehre und nehmen die Straße (Hinweisschilder), die nach Valliera und Narbona (l’Arbona auf Provenzalisch) führt.

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Am Abzweig kurz darauf verlassen wir die Straße, die nach Valliera weiterführt und folgen dem Weg links, der sich quer in die steilen Hänge des Seitental Vallone di Narbona schneidet.
Während der ersten Abschnitte des Anstiegs bestaunen wir auf der rechten Seite eine Liegestatt aus Stein, die als „Totenruhestätte“ diente: Im Winter wurden die Verstorbenen in den Heuschobern des Weilers aufbewahrt und erst dann auf den Friedhof von Colletto gebracht, wenn der Schnee keine Probleme mehr bereitete.
Weiter führt der Weg auf eine aussichtsreiche Anhöhe mit einem Bildstock, dem pilone di Narbona. Von hier haben wir einen schönen Ausblick auf das unter uns gelegene Campomolino und auf den spitzen Rocca Cucuja (2.144 m).

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Entlang felsiger Unebenheiten und mit gehörigem Abstand zum Talboden geht der Saumpfad im leichten Auf und Ab zwischen Birken, Eschen und einigen Wacholdersträuchern weiter. Rechts von uns sehen wir in der Höhe die Felsen Rocche la Bercia, an denen wir auf dem Rückweg vorbeikommen werden. Wir überqueren unterwegs zahlreiche kleine Seitenbäche und erreichen an einem Abzweig den Weg, der von der Talstraße in Campomolino kommt.
Etwas weiter kommen wir zu einem Steingebäude namens il Tech (1.406 m). Kurz dahinter überqueren wir einen Bergbach, der das Wasser einer oberhalb gelegenen Schlucht sammelt. Wir steigen im Zickzack hinauf in eine lange Eschenallee, die dem Weiler Narbona (1.495 m) vorausgeht.

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Der noch bis in die 50er Jahre bewohnte Weiler ist nun völlig verlassen. Wir gehen vorbei an der Kapelle Madonna della Neve, in der noch die Kirchenbänke stehen, bahnen uns einen Weg durch den Schutt der alten Gebäude und streifen vorsichtig zwischen den vielen alten Häusern umher, die bereits zerfallen oder aber einsturzgefährdet sind. In einigen gibt es noch alte Möbel, Kopfenden von Betten, Hausrat und weitere Gegenstände.

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Dank der Mithilfe vieler Freiwilliger wurde ein Teil all dessen 2013 mit Hilfe eines Hubschraubers sichergestellt und ins Ethnografische Museum von Campomolino gebracht. Dort wurde die Umgebung der Bergbewohner Narbonas nachgestellt. Viele Häuser wurden aber auch geplündert.
Es scheint jedenfalls unmöglich, dass so viele Menschen (man spricht von mindestens 120 Einwohnern in den letzten Jahren des Aufenthalts) in einem so isolierten, unzugänglichen und abgelegenen Ort gelebt haben. Der Weiler ist kaskadenförmig auf einem Steilhang angelegt und im Winter erreicht ihn die Sonne nicht, die ihre Bahn hinter dem Cima Crosetta (2.194 m) zieht.

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Wir verlassen Narbona und ignorieren den Weg, der links bergauf zum Cima Crosetta und zum Monte Tibert führt. Wir folgen dem Weg oberhalb des Weilers in Richtung der Bauernhäuser grange Coubertrand (1.614 m), die wir leicht ansteigend erreichen, nachdem wir um einen Grat herumgegangen sind, an dem sich der gleichnamige Aussichtspunkt befindet.

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Von den Grange Coubertrand folgen wir der erst kürzlich gebauten Schotterstraße, die kontinuierlich mäßig ansteigend den Westhang des steilen Kamms des Balòu schneidet.
Nachdem wir den Grat umrundet haben, gehen wir weiter in Richtung Rocche la Bercia und den Pass colle la Bastia (1.690 m), den höchsten Punkt unserer Route. Hier beginnt der Abstieg, der uns zum schönen und sonnigen Weiler Batuira (1.612 m, Brunnen) führt.
Wir gehen weiter über Kehren bergab in Richtung Valliera, ohne jedoch dort anzukommen. An einer Kreuzung biegen wir rechts ab und kurz darauf nach links in Richtung Campofei (diretto). Die Straße windet sich über den sonnigen Hang, und wir können aus der Ferne die wiederaufgebaute Ansiedlung Valliera bewundern, die herrlich auf einem Grat gelegen ist.

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Wir kommen in der Nähe eines Bildstocks vorbei und nähern uns dem folgenden Weiler, Campofei (1.429 m), der in den letzten Jahren wertvolle Renovierungsarbeiten erfahren hat. Vom kleinen Kirchplatz folgen wir einem Steintreppchen, das ins Seitental hinabführt, und kurz unterhalb halten wir uns links, um auf einem Weg nach Colletto zurückzukehren.
Während des steilen Abstiegs im Eschenwald kommen wir an einigen alten Steinhäusern vorbei (l’Arbre). Wir überqueren einen Bergbach auf einer kleinen Brücke und erreichen den Bildstock Sacro Cuore. Wir ignorieren den Weg, der rechts davon abgeht, und erreichen kurz darauf wieder die Häuser von Colletto. Hier lohnt es sich, die Wanderung mit einem Spaziergang durch die charakteristischen Gassen zu beschließen.
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