Wir folgen der Schotterstraße, die in das Seitental Valasco führt, eingefasst von dem Rocca Sottana di San Giovanni auf der linken und den unwegsamen Seitentälern, die vom Mittelgipfel des Monte Matto (3.097 m) herunterkommen, auf der rechten Seite.
Nach weniger als einem Kilometer, bei einem kleinen Elektrizitätswerk aus Stein, verlassen wir die Straße, die gemächlich in Serpentinen weiterverläuft, und nehmen links die Abkürzungen, die mehr oder weniger in der Nähe des Bachbetts verlaufen. Abgesehen von einigen Kreuzungen mit der Schotterstraße folgen wir den Abkürzungen bis wir beim Abzweig zum Pass Colle di Valmiana (Brunnen) den unteren Rand der Hochebene des Valasco erreichen.
Wir überqueren nun die wunderbare Mulde des Valasco (1.735 m) auf der Schotterstraße, die rechts des königlichen Jagdschlößchens Reale casa di caccia ansteigt. Das Gebäude mit seinen charakteristischen Seitentürmchen ist heute eine bequeme Berghütte und ein klassisches Ziel für Familien. Es lohnt sich eine Rast einzulegen, um das spektakuläre Amphitheater der uns umgebenden Gipfel zu genießen.
Wir gehen weiter, erreichen den schönen Wasserfall am Ende der Hochebene und überqueren den Bach auf einer Brücke. Nach ein paar Dutzenden Metern ignorieren wir links den Weg, der in das Morta-Tal und zum Pass Colletto del Valasco führt (Wegweiser). Wir biegen nach rechts ab und überqueren bald darauf eine zweite Holzbrücke. Die Schotterstraße steigt im Lärchenwald weiter in Kehren an und bietet beste Ausblicke auf die hinter uns liegende Hochebene des Valasco.
Auf rund 2.000 Meter Höhe ignorieren wir bei einer riesigen Lärche den Abzweig zur Berghütte Questa und gehen auf der Schotterstraße weiter, die zum Seitental Valscura ansteigt. Etwas weiter oberhalb ignorieren wir eine Abkürzung, die eigentlich der ursprüngliche Pfad ist, und gehen eine weite Kehre, die uns durch einen stimmungsvollen, in den Fels gehauenen Abschnitt führt und sogar durch einen künstlich angelegten Tunnel, ein Meisterwerk militärischen Ingenieurwesens.
Wir gehen weiter bergauf und erreichen in Kürze die Mulde des unteren Sees, lago inferiore di Valscura (2.274 m), einer der größten des Gesso-Tals, am Fuß des stattlichen Felskolosses des Testa del Malinvern (2.939 m). Das heutige Paradies für Wanderer war einst ein strategisches Militärgebiet, wie die zahlreichen Ruinen alter Kasernen bezeugen. Hinter uns, weit entfernt in zweiter Reihe, thront das mächtige Massiv der Argentera, das nicht von ungefähr als „Königin der Seealpen“ bezeichnet wird.
Wir gehen auf demselben Weg zurück. Eine Alternative für die, die es sich zutrauen, ist die Verlängerung der Tour vorbei an den wunderschönen Seen Claus und Portette, an dessen Ufer die Berghütte Questa liegt.
Comments are closed for this post.